“Der Trinker” – nach Hans Fallada
Theater
1944 schrieb sich Hans Fallada während eines Zwangsaufenthalts in einer Landesirrenanstalt seine persönliche Suchtgeschichte von der Seele. In nur sechzehn Tagen entwarf er das erschütternde Psychogramm eines Alkoholkranken. Zwischen die Zeilen schrieb Fallada in „fliegenkleiner Geheimschrift“ seinen ganzen Hass gegen die Nazis nieder.
In seinem Roman „Der Trinker“ gerät der Kaufmann Erwin Sommer in finanzielle Schwierigkeiten. Sein wohlgeordnetes, kleinbürgerliches Leben verrutscht und er entdeckt die verführerische Wirkung des Alkohols. Schnell gerät er in die Spirale der Sucht und des sozialen Abstiegs – von Gefängnisaufenthalt bis zur Einweisung in eine Heilanstalt und Entmündigung.
Barfuß, mit Schlips und Kragen, spielt Jan Baake den Trinker mit fesselnder Sprache, hintergründigem Humor und genialer Doppelbödigkeit. Die Abgründe dieses alltäglichen Monsters verknüpft Regisseurin Ute Raab stimmig mit den Beobachtungen Falladas zum Deutschland von 1944, dem ihm “fremden Land”.
Die Produktion wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden.
Einlass: 20 Uhr