Was tun mit Asylsuchenden und anderen ungebetenen Fremden – in Pirna und anderswo?
Vortrag und anschließende Diskussion mit Prof. Klaus Neumann
Im Frühjahr 1990 sahen sich die politisch Verantwortlichen in Kreis und Stadt Pirna das erste Mal mit Asylsuchenden – „hilfsbedürftigen ausländischen Bürgern“ – konfrontiert. Die anfängliche Ausnahme sollte bald zum Regelfall werden, auch wenn im Verlauf der nächsten 34 Jahre die Ankunft von Asylsuchenden und anderen ungebetenen Fremden bisweilen als Ausnahmesituation empfunden wurde. In seinem Vortrag geht Klaus Neumann auf die wechselvolle Geschichte ihrer Aufnahme ein und auf die Argumente, die aus Politik und Zivilgesellschaft für und gegen ihre Unterbringung vorgebracht wurden.
Klaus Neumann hat bis 2018 in Australien gelebt. Zuletzt war er dort Professor für Geschichte an der Deakin University in Melbourne. Er ist der Autor mehrerer preisgekrönter Bücher, unter anderem über australische Flüchtlingspolitik. Derzeit schreibt er eine Geschichte des lokalen politischen, behördlichen und zivilgesellschaftlichen Umgangs mit Asylsuchenden in Deutschland seit dem Mauerfall. Der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist eines seiner Fallbeispiele.