Vortrag und Musik: Waldästhetik
Eine Veranstaltung im Rahmen der Nachhaltigkeitstage Sächsische Schweiz 2023
Über Probleme und Wege, die Schönheit von Waldlandschaften zu objektivieren
Prof. Dr. habil. Norbert Weber (TU Dresden), Vortrag
Sina Neumärker, Gitarre
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Norbert Weber, Waldexperte der TU Dresden und spezialisiert auf forst- und umweltpolitische Fragen, widmet sein Referat einer spannenden Perspektive: Wie lässt sich Wald nach ästhetischen Gesichtspunkten begreifen?
Die Dresdnerin Sina Neumärker reflektiert das Thema musikalisch auf der Akustikgitarre.
Welcher Wald ist schön? Jeder von uns wird unterschiedliche Antworten auf diese Frage geben. Der individuell wahrgenommene Gesamteindruck der Waldschönheit setzt sich aus optischen, akustischen, olfaktorischen und kleinklimatischen Eindrücken zusammen. Heinrich von Salisch hat sich mit der Abhandlung Forstästhetik schon im 19. Jahrhundert an eine Systematik dieser Eindrücke gewagt, Wilhelm Stölb ist mit seiner Waldästhetik (2005) in dessen Fußstapfen getreten. Die aktuelle Wildnisdiskussion zeigt eine weitere Facette der Thematik. Eine Erhöhung der Attraktivität von Waldlandschaften kann auf zweierlei Weise erfolgen: durch gezielte Waldlandschaftspflege in bewirtschafteten Beständen oder durch die Zulassung von natürlicher Dynamik.
In Nationalparks wie jenem der Sächsischen Schweiz kommen beide Varianten zum Einsatz. Aus übergeordneter Perspektive haben wir es mit der kulturellen (oder auch „vierten Dimension“) der Nachhaltigkeit zu tun, die jenseits ökonomischer, ökologischer und sozialer Perspektiven auf die starke Bindung des Menschen an den Wald als Psychotop abhebt.