Wanderung in Meißen – Zusammenleben von Juden und Nichtjuden im mittelalterlichen Meißen
TIJUL – Zusammenleben von Juden und Nichtjuden im mittelalterlichen Meißen Wanderung in Meißen mit Christiane Donath, M.A.
Die Geschichte der Juden in Sachsen begann bereits im 11. Jahrhundert in der Stadt Meißen. In der Markgrafschaft Meißen gab es im späteren Mittelalter zahlreiche jüdische Siedlungen mit Meißen als Mittelpunkt unter der Schutzherrschaft der Markgrafen von Meißen. Per Privileg von 1265 waren Juden den Christen rechtlich gleichgestellt. Noch heute kann man die große Bedeutung der Juden für die Ökonomie der Stadt am Stadtwappen ablesen: Die Wappenfigur trägt einen Judenhut, eine jüdische Kopfbedeckung, mit der in mittelalterlicher Kunst Juden stilisiert dargestellt wurden.
Für die Pest, die ganz Europa im 14. Jahrhundert heimsuchte, wurden die Juden als angebliche “Brunnenvergifter” verantwortlich gemacht. Das damit begründete Pestpogrom von 1349 beendete im Wesentlichen diesen Zeitabschnitt der Juden in Meißen. Der jüdische Friedhof wurde zerstört. Die Grabsteine fanden als Baumaterial Verwendung und galten über Jahrhunderte als verschwunden.
Auf unserem Stadtrundgang wird uns Frau Donath einige der Ende des 20. Jahrhunderts wiederentdeckten Grabsteine zeigen. Frau Christiane Donath ist Theologin, Judaistin und Hebraistin. Sie hat sich intensiv mit den Inschriften der Grabsteine und deren Kontext beschäftigt. Diese widerspiegeln auf ihre Art Ausschnitte des Lebens der Meißner Juden im Mittelalter. Unser Stadtrundgang wird uns zu weiteren Orten der sichtbaren und unsichtbaren Erinnerung an das friedliche und nichtfriedliche Zusammenleben von Juden und Nichtjuden im mittelalterlichen Meißen führen. Frau Donath wird uns aber auch darauf aufmerksam machen, wie Fehlinterpretationen von Überliefertem entstehen, wenn Überlieferungen nicht aus ihrem historischen Kontext heraus erklärt werden.
Ablauf:
Treffpunkt: 11:15 Uhr Bahnhof Meißen (nicht Bahnhof Triebischtal!)
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Abfahrt Dresden Hauptbahnhof: 10:30Uhr, Ankunft Bahnhof Meißen: 11:04Uhr
Während der Stadtwanderung:
· Pause bei Albrechtsburg/Domberg
· kurzer Besuch des Stadtmuseums mit Besichtigung von Grabsteinen
Ende: Ca. 17 Uhr.
Eine Rückfahrzeit geben wir nicht vor für diejenigen, die noch länger in Meißen (z. B. Weinstube Vincenz Richter) verweilen möchten.
Teilnehmende: Es begleiten uns einige jüdische Mitglieder des Vereins Besht – Zentrum für jüdisches Leben und Kultur (https://de.beshtdresden.org/about–us).
Kosten: Keine Teilnahmegebühr. Anfallende Kosten (z.B. Fahrtkosten, Kosten in der Gaststätte…) übernehmen die Teilnehmenden selbst.
Verpflegung: Wir werden für eine Mittagspause in einer Gaststätte einkehren. Es sollten Getränke und zusätzliche Verpflegung mitgenommen werden.
Corona: Bitte Bestätigungen mitbringen über vollständige Impfung oder überstandene Krankheit oder tagesaktuellen Test (3G). Bitte an Masken denken für öffentliche Verkehrsmittel und geschlossene Räume.
Anmeldung und Rückfragen an Dagmar Brauntsch: brauntsch@besht.de oder kontakt@besht.de