2015 lernte Tina Stroheker die tschechische Germanistin Hana Jüptnerová kennen. Hana, im Riesengebirge lebend, war Deutschlehrerin, Übersetzerin, Dissidentin und stand in persönlichem Austausch mit Václav Havel. 1982 ließ sie sich taufen, in der atheistisch-kommunistischen Tschechoslowakei ein mutiger Schritt. Nach der Wende wurde Schwerpunkt ihres Engagements die Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen. Hana hatte zwei Söhne und war Pflegemutter dreier Roma-Mädchen aus einem Heim. Sie mischte sich, zeitlebens, ein. Tina Stroheker hat ihr, inspiriert von zahlreichen hinterlassenen Fotografien, nach ihrem Tod 67 Albumblätter gewidmet, eine poetische Hommage an eine eigenwillige, ganz besondere Frau. Und über das individuelle Porträt hinaus entsteht das Bild eines bewegend einfachen tschechischen Frauenlebens von der Zeit des Kalten Krieges bis in unsere Gegenwart.